Hej! Heute ist leider schon der letzte Tag und Petrus verdeutlichte uns das mit Regen zum Aufwachen. Allerdings war von den vorhergesagten „bis zu 8 Windstärken“ im Hafen so gar nichts zu merken. Diese Vorhersage hatten wir von den Hamburger Wander-Kutter-Seglern der Nebenbox. Die prophezeiten uns am Abend Sturm & Regen und stellten sich schon auf einen Hafentag ein, indem sie uns mit ihrer Gitarre und Sangeskunst bis mindestens 1 Uhr Nachts unterhielten. Nur gibt es schlaue und weniger schlaue Kutter-Segler. Die ersten stellen jedenfalls nicht 10 Paar Turnschuhe in Reih und Glied auf den Steg, wenn sie Sturm und REGEN vorhersagen. Als wir gegen 10 Uhr ausliefen schliefen die Kameraden noch. Danke für die Musik und viel Spaß mit den Schuhen!
Gleich nach der Hafenausfahrt setzten wir die Segel und rauschten hoch am Wind mit 7 Knoten der Heimat entgegen. Letztendlich war die gesamte Strecke bis Flensburg Sonwik eine Kreuz.
Kurz nach der Landabdeckung des Hafens wurde Wind & Welle deutlich mehr. Leider der Regen auch. Wir fuhren unter Groß und Fock und waren einstimmig der Meinung, dass ein Reff wirklich noch nicht nötig sei. Wir besetzten die Großschot und vierten diese leicht in den Böen.
Es waren nicht viele Segelboote unter Segel zu sehen und die meisten fuhren nur mit der Fock. Wir kreuzten sauber und hakten einen nach dem anderen ab. So erreichten wir schon vor 14 Uhr Sonwik. Wir tankten das Boot wieder auf, wobei unser Verbrauch von Diesel sehr übersichtlich war und vertauten es an der Box. Dann löschten wir unsere Proviantreste und unsere Klamotten. Alleine die Taschen der Crew wogen eine gefühlte Tonne.
Nach dem Reinschiff übergaben wir das Boot dem Charterer und beendeten den Törn mit einer original „Papa’s Pita“. Dann führen wir nach Hause zum Vereinsheim des BoSV, wo wir schon sehnsüchtig von ganz vielen besorgten bzw. erleichterten Mamas empfangen wurden.
Ich möchte mich an dieser Stelle bei der gesamten Crew für eine tolle Woche Segeln bedanken! Es hat alles super geklappt und ich denke, wir dürften in jeden Hafen wieder einlaufen.
Mein besonderer Dank gilt unserem Skipper Felix Gäde, der extra für diesen Törn den nötigen Funkschein erworben hat, und ohne den der Törn nicht möglich gewesen wäre. Zudem hat er uns alle heil und mit viel Spaß wieder nach Hause gebracht.
Danke & Gruß
Christian Randig
Jugendwart BoSV
Bericht 6. Tag BoSV Segeltour 2011
Gestern haben wir alle zusammen noch einen ausgiebigen Spaziergang durch Middelfart unternommen. Hierbei stellten wir fest, dass die Stadtmitte eine gute halbe Stunde von unserem Liegeplatz entfernt ist. Wir genossen einen tollen Sonnenuntergang hinter der Eisenbahnbrücke über den Snævringen Sund. Auch war ein Einwohner Middelfarts so nett uns sein ungeschütztes W-LAN Netz zur Verfügung zu stellen, so dass wir den gestrigen Bericht hoch laden konnten.
Als wir wieder an Bord waren wollten wir eine kurze medizinische Lehrstunde in „Fäden ziehen“ abhalten. Finn stellte seinen gebrochenen Arm zu Verfügung. Leider öffnete sich seine Wunde nach entfernen des ersten Fadens. So wurde die Aktion spontan abgebrochen. Christian beschloss, dass er die Wunde mit Stripes klammern wollte. Nur waren die leider nicht an Bord und die Apotheke in der Innenstadt öffnete erst um 9 Uhr. Das verzögerte unser für 9 Uhr geplantes Auslaufen um eine Stunde. Also wie immer: Auslaufen bei sonnigem Wetter um 10 Uhr. Wir hatten achterliche 7 m/s und fuhren unter Segel aus dem Fanø Sund, passierten Brandsø, Barø & Arø. Dann querten wir den kleinen Belt und fuhren in den Als Fjord.
Spannend wurde es dann im Als Sund. Dort wurden wir von einem deutlich größeren schwedischen Segler unter Motor überholt. Als dieser an uns vorbei war setzte er eine riesige Genuar. Das weckte unseren Ehrgeiz, so dass wir die Fock gegen den Gennaker tauschten. Das langte aber noch nicht, was unseren Ehrgeiz nur noch steigerte. Da wir quasi „platt vor dem Laken“ fuhren, beschlossen wir die Fock wieder herauszuholen und mit dem Spinnakerbaum auszubaumen. Nun fuhren wir mit „Vollzeug“, also mit 3 Segeln, was uns begeisternde Zurufe der entgegenkommenden Boote einbrachte und den Schweden wieder näherkommen ließ. Wir überschritten das Speedlimit in Sonderborg nur unerheblich, lagen aber natürlich noch vor der Brücke deutlich in Führung.
In einem grandiosen Manöver bargen wir alle drei Segel und kamen mit dem Öffnen der Brücke an. Gleich nach der Brücke, noch im Hafenbecken setzten wir wieder Segel, so dass der Motor keine 5 Minuten lief.
Unter Segeln und wieder kaum zu schnell düsten wir von Sonderborg östlich nach Hørophav. Gegen 19 Uhr erreichten wir den kleinen und sehr engen Hafen. Hier mussten wir viel manövrieren bis wir eine passende Box fanden. Merke: freundliche Zurufe niederländischer Besatzungen, dass dort noch etwas frei sei, muss man nicht folgen. Eine deutlich zu enge Box hatten wir schon.
Jetzt haben wir schon lecker Miracoli gegessen und freuen uns auf die morgige Heimreise nach Flensburg – mit der dazugehörigen Sturmwarnung…
Ein letztes Mal: Gruß aus Dänemark von der Expeditions-Crew des BoSV
Bericht 5. Tag BoSV Segeltour 2011
Heute liefen wir erst gegen 11 Uhr aus. Es mussten dringend noch ein paar Krebse gefangen werden. Unsere Seefahrt startete, wie sie sich den ganzen Tag fortsetzen sollte, mit viel Sonne und sehr wenig Wind. Wir beschlossen daher kurz nach dem Auslaufen ein Ankermanöver zu üben. So richtig vorschriftsmäßig mit Ankerball. Und als das Schiff da so bewegungslos lag, erfülltem wir gleich noch Hennigs größten Wunsch mitten auf der Ostsee zu baden. Ein großer Spaß!
Danach segelten wir weiter, was jedoch eher mit „dümpeln“ zu beschreiben war. Das machte ganze Teile der Crew so müde, dass heute so manche Stunde Schlafdefizit nachgeholt wurde.
Um heute überhaupt noch in einen Hafen zu kommen beschlossen wir sehr widerwillig den Jockel anzuwerfen und Richtung Middelfart zu motoren. Insgesamt mussten wir heute 14 von 23 NM ohne Segel zurücklegen. Das Motoren wurde zum Ende ab Fredericia durch den Snævringen & Fænø Sund aber noch richtig schön, da man mehr Zeit hat sich das vorbeiziehende Land anzusehen.
Gegen 17 Uhr erreichten wir den Hafen von Middelfart.
Christian war ganz entzückt, da er zwischen den ganzen „Motorbratzen“ und „Joguhrtbechern“ zwei schöne Holz-Klassiker gefunden hat. Für alle, die mal ein schönes Schiff googeln wollen: „FKY.net“ & „Fleur de mer“
Jetzt wollen wir noch die Stadt erkunden und hoffen dort ein ungeschütztes Netzwerk zu finden um diesen Bericht hoch zu laden.
Und für alle Mamas: Uns geht es allen klasse!
Zwei von uns geht es sogar noch „klasserer“, und diesmal sollte sich Petra Sorgen machen !?
Bericht 4. Tag BoSV Segeltour 2011
Als erstes: das mit dem Spinnacker funktioniert doch!
Und uns geht es allen gut!
Heute wollten wir gegen 10 Uhr auslaufen und starteten den Tag mit der Lehrstunde „es ist leichter vorwärts in eine zu enge Box hineinzufahren, als rückwärts wieder hinaus“. Über Nacht muss unser Boot gewachsen sein! Nachdem wir aber natürlich auch diese Aufgabe erfolgreich gemeistert hatten, verließen wir bei Sonnenschein Kerteminde. Mit achterlichen Winden um 10 Knoten fuhren wir nordwärts.
Ideale Spinnacker-Bedingungen. Das ließ uns einfach keine Ruhe. Und diesmal klappte es auch reibungslos. Ein toller Spie-Gang, den wir ohne weitere Verletzungen fahren konnten. Sogar die Dänische Luftwaffe wurde auf uns aufmerksam und schickte gleich zwei Tiefflieger zum Gruß.
Als wir das Nordkap von Fynen umrundeten und auf westliche Kurse wechselten schlief leider der Wind ein, so dass wir phasenweise den Motor mitlaufen lassen mussten.
Aufgrund der schwachen Windverhältnisse entschieden wir uns statt Middelfart Juelsminde auf Jylland anzusteuern. Wir erreichten den Hafen gegen 17:30 Uhr.
Ein toller Hafen mit einem absoluten Highlight für Kinder. Hier gibt es eine Krabbenbrücke, an der die Kurzen Krabben fangen und über eine 3-Fach-Renn-Rutsche wieder ins Hafenbecken zurückgleiten lassen können.
Wir etwas Gößeren genossen bei einem Spaziergang durch die Altstadt und den Strand einen grandiosen Sonnenuntergang.
Jetzt wollen wir noch zusammen ein Kartenspiel spielen …
Gruß aus dem schönen Dänemark!
Bericht dritter Tag BoSV Segeltour 2011
Der Tag startete sehr sonnig, so dass wir gut gelaunt gegen 10 Uhr aus Ærøsköping ausliefen. Für annähernd den gesamten Tag hatten wir achterliche Winde um 4 Bft.
Nach kurzer Fahrt erreichten wir den traumhaft schönen Svendborg-Sund. Hier konnten wir uns nicht wirklich auf ein Häuschen für unsren Ruhesitz einigen. Nach dem Sund erreichten wir den großen Belt und entschieden aufgrund des guten Windes und der schlechten Windvorhersage für die nächsten Tage weiter zu segeln als geplant. Kurz vor der Großen-Belt-Brücke beschlossen wir uns den in der Vorpiek entdeckten Spinnacker auszuprobieren. Eine mittelmäßig gute Idee. Erstens hatten wir keine passende Spinnackerschot, so dass kurzer Hand die Fockschoten umfunktioniert wurden. Die passten aber wiederum nicht durch die Spinnacker-Blöcke. Der Wind kam spitzer und die Relingsstütze war kurzzeitig in Gefahr. Auch hält ein handelsüblicher Zeiser nicht den Spinnackerbaum. Als wir dann spontan beschlossen den Spinnacker zu bergen, ging dies leider so schnell, dass wir eine Handverletzung, verursacht durch eine durchrauschende Schot, zu beklagen hatten. An dieser Stelle verraten wir aber nicht, um wen es geht, damit sich die Mama keine unnötigen Sorgen macht. Nur so viel: Es handelt sich um ein weibliches Crewmitglied und Petra, Deiner Tochter geht es gut!
Böse Zungen behaupten auch, dass uns die Hand wichtiger war als der Spie und dieser kurzzeitig unter dem Boot war.
Nach Erstversorgung der Verletzten, mittlerweile blutete auch der Skipper, entlohnte die Brücke uns mit einer grandiosen Passage. Wozu hier allerdings eine Verkehrstrennung herrscht, die auch noch nicht analog zu dem britischen Linksverkehr ist, hat unser Steuermann auch erst nach eingänglicher Aufklärung verstanden.
Nach der Brücke luvten wir stark Richtung Kerteminde an und schraubten unseren Geschwindigkeitsrekord auf 8,56 Kts.
Insgesamt segelten wir heute so viele Seemeilen, wie die letzten zwei Tage zusammen.
Gegen 18:30 Uhr legten wir in einer fast passenden Box im Yachthafen von Kerteminde an.
Unser Skipper belohnte uns mit dem besten Eis der Welt für unser geleistetes Durchhaltevermögen. Auch heute hat sich wieder keine seiner Seekrankheit bis zum Finale hingegeben.
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Bericht zweiter Tag BoSV Segeltour 2011
Der Morgen fing regnerisch und ungemütlich an. Wir hatten fast alle nicht wirklich Lust auf den heutigen Tag. Die Wetterinternetseite hatte nämlich Regen für den Tag voraus gesagt. Die sich aufbäumende See schlug manchen auf den Magen. Als Christian dann aber seine Schwarz-Rot-Gold-Maoam-Kracher zum Verzehr freigab, ging es ihnen allen schon viel besser. Einer von uns (Finn) hatte sogar die halbe Fahrt an Deck verschlafen.
An der Insel Ærø gab es nicht mehr so viele Wellen aber der Wind war noch perfekt für den Genacker, sodass es richtig Spaß gebracht hat. Wir fuhren mit durchschnittlich 7 Knoten auf den Hafen in Ærøskøping zu.
Nachdem wir den Genacker gesetzt hatten überholten wir eine 42 Fuß Halberg Rassey und einen anderen „blauen Joghurtbecher“ durch taktische Manöver.
Am Hafen angekommen gingen wir erst einmal an DEN Strand und badeten in der Ostsee. Gegrillt haben wir dann auch am Abend.
Einer muss heute noch im Hafenbecken nach einer Gabel tauchen.
GUTE NACHT!!!
1.Tag
Nachdem wir fast pünktlich in Bordesholm um 7.40 Losfuhren (unser Jugendwart verspätete sich leicht nur eine halbe Stunde) über nahmen wir bei Kaiserwetter unsere neue Heimat, die wir in der nächsten Woche unser eigen nennen dürfen. Die Nivius ist ein durchschnittliches Charterschiff mit guten Segeleigenschaften, die wir mit einem Schlag in die Flensburger Innenförde einweihten und testeten. Um 13.00 Uhr hieß es Leinen los und klar bei Groß. Auch mussten wir den direkten Vergleich zu anderen z.t größeren Yachten nicht scheuen und ließen die ein oder andere durch gute Taktik und 1A Manöver hinter uns. Um 17.00 Uhr legten wir nach einer schönen und windigen Fahrt nach leichten Schwierigkeiten beim Bergen der Rollfock in der Innenstadt von Sonderburg an. Sogleich wurde Operation Landgang der Besatzung in Angriff genommen und die gesamte Stadt unter die Lupe bzw. Füße genommen. Nach einem ausgiebigen Mahl ging es noch auf gemeinschaftliche Erkundungstour der Innenstadt.
Nu aber ins Bett!!
Der Bordesholmer Segelverein bietet 7 Kindern & Jugendlichen im Alter zwischen 9 und 19 die Möglichkeit ihren seglerischen Horizont zu erweitern und echte Seeluft zu schnuppern. Es wurde eine 12-Meter-Yacht ab Flensburg gechartert, mit der die Dänische Südsee vom 16. bis 22. Juli ersegelt werden soll. Die Ausbildungsfahrt wird durch Felix Gäde geleitet. Für ihn ist es die erste Tour als Skipper.
Als besonderes Highlight wollen die Teilnehmer jeden Abend online Logbuch führen, so dass alle Interessierten unter www.bosv.de die Fahrt mitverfolgen können.